Pro und Contra Rallye Dresden – Banjul

Pro

Seit 2006 findet die Rallye mittlerweile statt. Zwei Mal pro Jahr finden sich hier verschiedenste Menschen zusammen, um in (mehr oder weniger) betagten fahrbaren Untersätzen gut 7000 km Strecke von Dresden nach Banjul in Angriff zu nehmen.

Contra

Was ursprünglich als Charity-Veranstaltung begonnen hatte unterliegt natürlich, wie alles andere auch, dem Wandel der Zeit. Leider ist das nicht immer positiv.

Sicherlich gibt es sie noch immer, die Enthusiasten, die Gutes tun wollen. Man muss sich nur die Homepage der DBO anschauen, um zu sehen, wer sich hier nachhaltig engagiert. Aber für die Mehrzahl der Teilnehmer steht mittlerweile nicht mehr der Hilfsgedanke im Vordergrund, sondern Abenteuer, Spass und Party.

Statt Spielsachen, Schreibkram und Kinderklamotten sind heute Kühl-/Gefrierschränke und Musikanlagen an Bord. Schließlich muss man ja mitten in der mauretanischen Wüste Grillparties und Diskos veranstalten. Und weil man ja standesgemäß reisen möchte, gibt es schon die ersten Teilnehmer, die ihre neuwertigen Fahrzeuge im Container zurück verschiffen!

Gleichzeitig werden auch die Veranstalter immer kommerzieller. Mit den Teilnehmerzahlen steigen auch die Teilnehmergebühren. Nur für was?

Der Organisationsaufwand für 50 Personen pro Jahr war sicherlich der gleiche, wie heute für über 200. Aber statt den Preis zu senken wird er erhöht! Für mich ist das Kommerz unter dem Deckmantel der Charity.

Den Vogel abgeschossen haben die Organisatoren aber bei der diesjährigen Rallye. Corona hatte schon längst Einzug in´s deutsche Vokabular gehalten, da startete unverdrossen die Rallye in Dresden.

Auf dem Weg Richtung Algeciras stornierte offenbar die Fährgesellschaft die Überfahrt nach Marokko. Und was machen die Veranstalter? Sie weisen die Teilnehmer an, alle Aufkleber von den Fahrzeugen zu entfernen und möglichst schnell einzeln und auf verschiedenen Fähren nach Marokko einzureisen!

In Marokko kam dann wohl die Ankündigung, dass die mauretanische Grenze geschlossen werden soll. Doch statt die Rückkehr nach Europa anzuordnen wird der Tross weiter Richtung Mauretanien geprügelt.

Erst auf massiven Druck der deutschen Botschaft in Mauretanien unter Androhung von Quarantäne sowie ungewisser Weiterreise nach Senegal führte zum Abbruch der Rallye. Jetzt sollten plötzlich alle so schnell wie möglich zurückfahren. Auf eigene Faust! Keine Spur von Koordination.

Was sich den Internet-Seiten der Teilnehmer entnehmen lässt, haben sich die Orgas hier nicht etwa durch heldenhaften Einsatz für die Teilnehmer hervorgetan, sondern jeder musste für sich selbst sorgen. Ein Armutszeugnis für die Organisation.

Um die Rückzahlung der Teilnahmegebühren zu vermeiden, wurde in meinen Augen die Gesundheit der Rallyeteilnehmer vorsätzlich auf´s Spiel gesetzt. So etwas darf einfach nicht sein!

Was ist also meine Empfehlung für euch? Soll bzw. kann man zukünftig noch an der Rallye teilnehmen?

Die Antwort mag euch überraschen, aber man kann tatsächlich auch jetzt noch mitmachen. Aber bitte nicht unter dem Deckmantel der Charity. Das ist nur eine positive Nebenerscheinung. Und die DBO braucht dringend die Erlöse der Auktion. Aber ihr braucht euch nicht für ehrenhafte Menschen halten, weil ihr euren fahrbaren Untersatz spendet. Denn das ist allemal billiger als ein Rücktransport.

Die Teilnehmergebühr finde ich eindeutig zu hoch. Hier sollten sich die Organisatoren einmal Gedanken machen, ob das wirklich sein muss. Aber die werden mir da nicht zustimmen wollen. Schließlich geht es um deren Einkommen.

Wer also drei erlebnisreiche Wochen mit jeder Menge Stress, aber auch ganz tollen Erfahrungen, plant, der ist hier durchaus richtig. Betrachtet man das Ganze als “kalkulierbares Abenteuer” zu überschaubaren Kosten, dann passt das hier. Wenn ihr dann auch noch etwas am Auto selbst schrauben könnt, dann solltet ihr auch ankommen.

Es darf halt nichts unvorhergesehenes passieren. Denn dann zeigt sich das Unvermögen der Organisatoren.

 

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