Krankenhaus

Sonntags in ein Krankenhaus zu gehen, ist keine so gute Idee.

Aus alter Gewohnheit fuhr mich meine Frau in “meine” Notaufnahme im Klinikum Heidelberg. Dort wurde ich zwar freundlich empfangen, aber an die Kollegen der Chirurgie verwiesen.

Schimpfe

Kaum angekommen wurde ich gleich geschimpft. Wieso ich so lange gewartet hätte? Mit so etwas kommt man doch gleich! Ich murmelte nur etwas von langer Anreise und gut war.

Ein junger Arzt befragte mich daraufhin und schickte mich zum Röntgen beider Arme. Dass der linke Arm gebrochen war verwunderte mich nicht wirklich. Der rechte wäre aber in Ordnung.

Mädchenfänger

Jetzt kam sein großer Moment! Der Bruch sollte gestreckt werden. Mein Einwand, der afrikanische Arzt hätte von operieren gesprochen, verhallte ungehört.

Also Gips aufsägen, Mädchenfänger an alle Finger, am Galgen eingehakt und ein Gewicht an den Arm. Da ich diese Prozedur kenne, überraschte mich der Schmerz nicht. Aber dann fing er auch noch an, an meinem Arm herumzudrücken!

Schläge angedroht

Das war der Moment, als ich ihm nachdrücklich erklärte, dass mein rechter Arm noch funktioniert. Und wenn er nicht sofort aufhört, dieser genau in seinem Gesicht landet.

Das hat ihm wohl nicht so gefallen. Jedenfalls sah ich ihn nicht mehr wieder. Die Stationsschwestern erklärten mir dafür den Weg nach Schlierbach in die Orthopädie.

Knochenmühle

Zugegeben, kein schöner Name. Aber so heißt die Orthopädie Schlierbach im Volksmund. Dabei ist sie eine der führenden Orthopädien Deutschlands, wenn nicht sogar der Welt. Und die sollten sich jetzt um meinen dusseligen Arm kümmern.

Zu meiner Verwunderung kam ich auch gleich dran. Wahrscheinlich hatte der Kollege aus der Chirurgie schon angerufen und mich als gewaltbereit bezeichnet. 🙂

Auch hier wollte man von mir wissen, wann das passiert sei. Um mir die Moralpredigt zu ersparen, erklärte ich wie und vor Allem wo das passiert war. Das ersparte mir zwar die Predigt, aber von nun an war ich potentiell infektiös!

Der Gips wurde wieder aufgemacht und der Arm begutachtet. Interessant! Das müssen wir gleich mal röntgen. Den anderen Arm machen wir auch gleich mit. Röntgen war dann nicht so spaßig, weil ich den Arm einfach nicht so drehen konnte wie ich sollte.

Buenos dias – schöne Bilder

Scheinbar waren die Aufnahmen gelungen. Die Verzückung bei den Ärzten stieg ins Unermessliche. Prima, dann werden wir das jetzt mal operieren.

Jetzt? Jetzt!

Nein, nicht mit mir. Nicht, weil ich Angst vor der OP hätte. Aber als Marcumar-Patient kann man nicht einfach operiert werden. Erst muss die Blutgerinnung stimmen.

Dann gibts jetzt gleich Konakion und morgen sind Sie dran!

 

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